Unser Zukunftsbild Nachhaltige Wirtschaft

Jedes Zukunftsbild einer Branche besteht aus fünf Qualitäten, die wir als zentrale Hebel des sozial-ökologischen Wandels innerhalb der Branche identifiziert haben. Jede einzelne Qualität greift mediale, wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Aspekte auf und eröffnet in Verbindung mit den übrigen Qualitäten eine Diskussion für eine gemeinsame Gestaltung unserer Zukunft.

Eine Grafik, die die Qualitäten und Wirkindikatoren für das Zukunftsbild der Branche Nachhaltige Wirtschaft darstellt.

Unsere Wirkung in der Branche Nachhaltige Wirtschaft

Konsum für die Tonne – Wir gestalten den Weg raus aus der Wegwerfgesellschaft

Ein Großteil der Produkte, die wir täglich konsumieren, landen nach kurzer Gebrauchszeit in der Tonne. Egal ob Kleidung, Handys oder Spielzeug – die Lebensdauer ist kurz. Und die Auswirkungen auf die Umwelt sind enorm: Treibhausgase, Mikroplastik und andere neuartige, durch Menschen geschaffene Substanzen, die unser planetares System belasten.
Mit unserem Zukunftsbild für unsere Branche Nachhaltige Wirtschaft zeigen wir, dass es anders geht. Im Fokus der GLS Bank stehen Unternehmen, die innerhalb der planetaren Belastungsgrenzen wirtschaften – sozial und ökologisch gerecht. Die Produkte sind auf eine lange Lebensdauer ausgelegt, werden unter fairen Bedingungen produziert und verbrauchen möglichst wenig Ressourcen.

Was ist der Sinn von Wirtschaft? Die Versorgung der Menschen mit den notwendigen Produkten und Dienstleistungen für ein gutes Leben. Wir verfolgen eine sinnstiftende Wirtschaft, die auf die Grundbedürfnisse der Menschen ausgerichtet ist. Durch die Stärkung finanzieller Eigenmittel und Stimmrechte fördern wir die Selbstbestimmung von nachhaltigen Unternehmen. Damit es auch außerhalb des eigenen Unternehmens gerecht zugeht, braucht es faire Partnerschaften entlang der gesamten Lieferkette. Solidarische Geschäftsbeziehungen auf Augenhöhe gehen einher mit einer regionalen Verantwortung und Verankerung. So entstehen starke Netzwerke aus nachhaltigen Unternehmen. Drängende Herausforderungen wie die Klimakrise, die Vergiftung der Meere sowie die steigende soziale Spaltung erfordern eine Transformation in allen Produktionsbereichen. Ein „Weiter so!“ der Wegwerf- und Konsumgesellschaft können wir uns nicht länger leisten. Die Belastungsgrenzen sind erreicht. Was wir brauchen ist ein Umdenken in allen Bereichen: „Nutzen statt Besitzen“ und „Reparieren statt Wegwerfen“ sind die Mottos einer neuen Konsumkultur.
Nicht nur weniger Konsum ist erforderlich, sondern auch mehr ethisch-orientierte Unternehmen, die sich den kapitalistischen Strukturen der Gewinnmaximierung und des Wachstums entziehen und stattdessen Wirtschaften an die Bedürfnisse der Menschen koppeln.

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Kreditvolumen im Jahr 2022 in der Branche Nachhaltige Wirtschaft

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des Gesamt-Kreditvolumens der GLS Bank

Juliane Müller, Branchenkoordinatorin Nachhaltige Wirtschaft
Juliane Müller, Branchenkoordinatorin Nachhaltige Wirtschaft

Interview mit Thomas Micheler

Schritt für Schritt Richtung Zukunft: Wie wir die Konsum-Wegwerf-Schleife beenden wollen

Nachfolgend legen wir dar, wie wir konkret auf die Qualitäten unseres Zukunftsbilds wirken und wo mögliche Hürden und Verbesserungspotentiale liegen.
In unserer Branche nachhaltige Wirtschaft werden vielfältige Unternehmen vereint: Die lokale Fahrradwerkstatt, die Produktionsstätte für nachhaltige Textilien, der Naturkosmetik-Hersteller. Beratungs- und IT-Unternehmen finden sich darin genauso wie gastronomische Einrichtungen, Bio-Hotels und die Produktion für nachhaltigen Schmuck. Ebenso vielfältig wie die Unternehmen sind die Ergebnisse der GLS Wirkungstransparenz für das Jahr 2022. Das bedeutet, dass anders als in anderen Branchen eine Auswertung auf Branchenebene nur bedingt aussagekräftig ist und die einzelnen Unternehmungen schwer vergleichbar sind. Dennoch wollen wir einen Überblick geben, was wir durch Finanzierungen erreicht haben.

Raus aus dem Lieferketten-Kapitalismus

Eine Herausforderung für diese Branche besteht in der Verbesserung von regionalen Lieferketten und faire Verteilung der Wertschöpfung. Global herrscht ein Lieferketten-Kapitalismus, dem sich Unternehmen schwer entziehen können, wie der Wirtschaftsjournalist Caspar Dohmen in seinem Buch „Lieferketten. Risiken globaler Arbeitsteilung für Mensch und Natur“ aufzeigt:

„Im Lieferketten-Kapitalismus heutiger Provenienz dominieren Machtasymmetrien, Kosten- und Zeitdruck, umfassende Zergliederung und räumliche Entkopplung von Produktionsprozessen sowie Anonymität. […] Eklatant niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen und schwache Sozialstandards sowie Umweltschäden und Menschenrechtsverletzungen im globalen Süden gehören zu den Schattenseiten der günstigen Textilien, Genussmittel und ressourcenintensiven Digitalgeräte, auf die die reichen Staaten des globalen Nordens nur ungern hingewiesen werden.“ 1

Wir haben die von uns finanzierten Unternehmen gefragt, welche Distanz für sie als "regional" gilt. 2022 gaben 7 % der Unternehmen an, dass Regionalität für sie einen Umkreis von max. 35 km darstellt. Das ist eine Entfernung, welche gut mit einem Lastenrad zurückgelegt werden kann, um z.B. als Hotel vom regionalen Bäcker oder Biohof beliefert werden zu können. Die Hälfte der Unternehmen gaben an, dass Regionalität für sie bis zu einer Distanz von 140 km gilt. Selbst, wenn solche Distanzen mit dem LKW zurückgelegt werden, sind die ökologischen Folgen durch Mikroplastik, Feinstaub und Treibhausgas-Emissionen immer noch deutlich geringer, als wenn die Güter per Containerschiff über den halben Planeten transportiert werden müssen. Zudem stärken regionale Lieferketten die Wertschöpfung und schaffen etwas Unabhängigkeit von globalen Krisen und Ausbeutung entlang der Lieferkette.

Eine Grafik, die das Verständnis von Regionalität der nachhaltigen Unternehmen in Kilometern angibt.

Inwiefern und in welchem Umfang die befragten Unternehmen tatsächlich ihre Waren bis zur angegebenen Distanz beziehen, können wir nicht quantifizieren. Durchaus fraglich ist, wie viel Regionalität in der Beschaffung in einer globalisierten Welt überhaupt machbar ist, in der viele Güter in Europa gar nicht mehr hergestellt werden. Dennoch vermitteln diese Angaben einen klaren Bezug zu Regionalität vieler Kreditkund*innen in dieser Branche.

Dass unseren Kund*innen Regionalität wichtig ist, sehen wir aber an einer anderen Kennzahl: ca. ¾ unserer Kund*innen aus Nachhaltige Wirtschaft setzen aktiv Maßnahmen zur Stärkung der regionalen Wertschöpfung um.
Globale Wertschöpfungsketten können den Menschen dort und hier dienen, sofern diese fair und auf Augenhöhe gestaltet sind. 2022 gaben 76 % der befragten Unternehmen in unserer Branche Nachhaltige Wirtschaft an, einen festgeschriebenen Verhaltenskodex – auch Code Of Conduct genannt – zu haben. Diese Daten lassen erkennen, dass sich eine Professionalisierung vollzieht, da Zeit und Ressourcen zur Verfügung stehen, Werte zu verschriftlichen und damit verbindlich zu kommunizieren.

 

 

Eine Grafik, die in Prozent den Anteil der Unternehmen, die Maßnahmen zur Stärkung der regionalen Wertschöpfung umsetzen, angibt. 73% sagen ja.

Trag auch Du Dein Kaufgeld zu Deinem nachhaltigen Unternehmen vor Ort

Es ist nicht nur wichtig, dass Unternehmen ihre Lieferketten regionalisieren, sondern auch dass wir selbst diese Unternehmen vor Ort unterstützen, indem wir bei diesen einkaufen oder mit der eigenen Firma/dem eigenen Arbeitgeber Partnerschaften zu Akteuren eingehen, die das Zukunftsbild einer sozial-ökologischen Zukunft verfolgen. Unsere GLS Bank Navi App und Webkarte hilft Dir dabei zu schauen, welche Unternehmen die GLS Bank im Bereich nachhaltige Wirtschaft in Deiner Umgebung finanziert hat. Suche und finde Menschen die mit Dir Transformation gestalten wollen und können.

Mehr dazu findest Du unter „GLS Navi“ in Deinem App Store oder dem folgenden Link.

GLS Bank Navi

Steigender Kapitalbedarf kann den ‚Purpose‘ (eng. Zweck) verzerren

Nachhaltige Unternehmen oder StartUps starten mit großen Ambitionen und Versprechungen, die Welt ein Stück gerechter zu machen, die sie dann zum Teil nicht einlösen können, da die Renditeerwartungen von Eigenkapitalgebern sie von ihrem ursprünglichen Zweck entfremden. Eine Möglichkeit für sogenannte ‚purpose’-orientierte Unternehmen sich davor zu schützen, ist es, Oberlimits für Beteiligungen durch externe Investor*innen einzuführen.
Die Purpose Stiftung hat es sich zum Auftrag gemacht, sinnorientierten Unternehmen dabei zu helfen „ihre Mission in den Mittelpunkt zu stellen und dauerhaft unabhängig zu bleiben.“ Durch neu gedachte Eigentums- und Finanzierungsmodelle macht Purpose „Verantwortungseigentum und alternatives Kapital einfach zugänglich“.
Wir motivieren unsere Kund*innen, sich mit solchen Modellen auseinanderzusetzen. Daher freuen wir uns, dass 2022 58 % der befragten Unternehmen angegeben haben, eine Begrenzung für Beteiligungen durch externe Investor*innen von nicht gemeinnützigen oder mittätigen Gesellschaftern festgelegt zu haben.

Wer hat Anteil an diesem nachhaltigen Wachstum?

Unternehmen erwirtschaften Gewinn und steigern über die Zeit den Wert ihres Eigenkapitals indem sie ‚wachsen’. Doch für wirkliche Teilhabe und den sozialen Frieden müssen mehr Akteur*innen als nur Kapitalgeber von einer Unternehmung profitieren. 2022 machten die von uns finanzierten Unternehmen in unserer Branche Nachhaltige Wirtschaft dazu folgende Angaben:

Zwar sieht man hier, dass einige Unternehmen bereits Modelle besitzen, um auch andere Stakeholder an den Eigenkapitalstrukturen des Unternehmens teilhaben zu lassen, dennoch profitieren weiter vor allem Kapitalinvestor*innen (36%), Unternehmende (35%) und Führungskräfte (16 %) von diesen Modellen.
Weitaus erfreulicher ist dagegen ein Blick auf konkrete Maßnahmen, die Unternehmen in unserem Portfolio 2022 umgesetzt haben, um zu einer nachhaltigen Wirtschaft beizutragen.
Gut 86 % der Unternehmen gaben an, ausschließlich Ökostrom zu beziehen. Gerade in Zeiten von Energieknappheit, Abhängigkeit von globalen Importeuren und steigenden Preisen fossiler Brennstoffe ist es nicht nur aus ökologischen, sondern auch ökonomischen und politischen Gründen ratsam auf erneuerbare Energien umzusteigen.

 

Eine Grafik, die den Anteil verschiedener Stakeholder-Gruppen an Eigenkapitalstrukturen darstelt.

Dazu passen auch die Maßnahmen für zukunftsfähige Mobilität. Mehr als die Hälfte der Befragten verzichtet auf Kurzstrecken bis 300 km auf Flüge, über 30% sogar bis 1.000 km. Beinahe jedes zweite Unternehmen, welches wir im Jahr 2022 finanziert haben, bietet bereits Fahrradleasing (das sogenannte Jobrad) an. Bei gut 20% stehen Fahrräder für die Mitarbeitenden kostenlos zur Verfügung. Die Hälfte (teil-)finanziert ihren Mitarbeitenden die Nutzung des ÖPNV. Über 15% arbeiten mit Car-Sharing-Angeboten.
Seit 2022 fragen wir explizit nach Mobilität für Mitarbeitende. Viele unserer Kund*innen sind jedoch Einzelunternehmer*innen oder auch Verbände und Genossenschaften, wo diese Eingrenzung nicht unbedingt sinnvoll ist. Deshalb fragen wir seit 2023 nach Maßnahmen für zukunftsfähige Mobilität im Allgemeinen.

Eine Grafik, die darstellt wieviel Prozent der Befragten welche Maßnahme für eine zukunftsfähige Mobilität ergreifen.

Blickfeld vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette

55% der Unternehmen begleiten ihre Lieferant*innen aktiv bei der Verbesserung der sozialen Produktionsverhältnisse, ganze 69% sogar bei der Verbesserung der ökologischen Produktionsverhältnisse. Hierfür bedarf es langfristig ausgelegter Geschäftsbeziehungen und einer guten Kenntnis der Lieferant*innen. Damit übertreffen die besagten Unternehmen die Anforderungen an das Lieferkettengesetzsorgfaltspflichtengesetz bereits heute, obwohl viele von ihnen aufgrund ihrer geringen Größe nicht unter das Gesetz fallen.
95% unserer Kund*innen setzen Maßnahmen zum dauerhaften Austausch mit ihren Lieferant*innen zwecks Kostentransparenz und Kooperation um.
20 Unternehmen gaben 2022 sogar an, ihren Kund*innen die Möglichkeit zu geben, den Preis freiwillig zu erhöhen und den zusätzlichen Ertrag vollständig den Lieferant*innen zugutekommen zu lassen.

Hinsichtlich der Verwendung von Ressourcen stellen wir fest, dass 2022 51% der Unternehmen unsere Finanzierung u.a. zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs verwendet haben und dabei durchschnittlich den Einsatz wesentlicher umweltrelevanter Ressourcen um 50% reduzieren konnten. 2022 waren das vor allem fossile Energieträger und Plastik, aber auch Wasser, Textilien, Holz, PFC und Metall. Zudem gaben 73% an, Maßnahmen zur Abfallreduzierung und 87% Maßnahmen für Recycling umzusetzen.
Besonders freut uns, dass 83% der 2022 finanzierten Unternehmen sich aktiv für Suffizienz und nachhaltigen Konsum engagieren, indem sie z.B. Angebote für Reparatur bieten.
Bei allen Daten zur Wertschöpfungskette muss mitgedacht werden, dass nicht alle von uns befragten Unternehmen in der Produktion oder Handel tätig sind. Für einige Wirtschaftszweige, wie z.B. Beratungsdienstleistungen oder Mediengestaltung ergeben die Fragen nur bedingt Sinn. Deshalb beziehen wir ab dem folgenden Jahr in unsere Auswertung auch das primäre Handlungsfeld unserer Kund*innen mit ein. Außerdem stärken wir den Blick auf die Circular Economy.

Transformation durch Innovation

Der Begriff ‚innovativ‘ wird im Narrativ vieler Unternehmer*innen, Banken und der Politik mindestens so häufig genutzt wie ‚Nachhaltigkeit‘. Beide Begriffe sind dabei aber diffus und können durchaus täuschen.
Für unser Verständnis von Nachhaltigkeit, also der sozial-fördernden Wirtschafts- und Lebensweise im Einklang mit den planetaren Grenzen, ist Innovation dabei ein wichtiger Hebel. Denn innovative Unternehmen haben nicht nur neue Ideen, sondern schaffen Strukturen und Maßnahmen, damit diese auch aktiv umgesetzt werden können.

Dass die von uns 2022 finanzierten Unternehmen, genau diese benötigten Strukturen und Maßnahmen schaffen, zeigen unsere Ergebnisse. 88% haben einen strategischen Grad in der Realisierung von Innovation. Das heißt, Innovation ist durch feste Prozesse, Rollen und Erfolgsmonitoring im Unternehmen verankert. Die Umsetzung erfolgt dabei zu 79% treibend durch feste Rollen, Zuständigkeiten und Roadmaps. Die Erfolgsaussichten von Projekten werden im Vorfeld ermittelt. 2

Ganz konkret wird Innovation sehr unterschiedlich und bedarfsbezogen umgesetzt. So haben 43% der 2022 befragten Unternehmen eine Abteilung für Innovation, Forschung & Entwicklung. Bei 29% übernehmen Mitarbeitende neben ihren klassischen Funktionen auch Innovationsrollen. Beide Modelle haben ihre Vor- und Nachteile und müssen gut zum Unternehmen selbst passen. Wichtig ist aber vor allem, dass Innovation verankert ist und gefördert wird. 48% unserer Kund*innen verfügen bereits über ein Innovations- und Wissensmanagement. 29% motivieren ihre Mitarbeitenden, Innovation zu fördern. Leider bilden erst ca. 5% ihre Angestellten in diesem Bereich weiter.
9% unserer Finanzierungen in der Branche Nachhaltige Wirtschaft wurden 2022 voll oder zu Teilen für ein Innovationsprojekt verwendet. Zu Innovationsprojekten zählen wir alle Bemühungen im Bereich Forschung & Entwicklung sowie die Einführung innovativer Produkte & Dienstleistungen.

Eine Grafik die zeigt wie Unternehmen Management von Innnovationen umsetzen. Fast die Hälfte der Unternehmen hat ein Wissens- und Innovationsmanagement, 43% haben eine eigene Abteilung für Innovationsthemen.

Unternehmen und Organisationen in der Branche Nachhaltige Wirtschaft

Sea Watch e.V. | Menschenleben retten im Mittelmeer
Jedes Jahr ertrinken mindestens 3.000 Menschen auf ihrer Flucht in die Europäische Union im Zentralen Mittelmeer und in der Ägäis. Seit 2014 waren es laut UNHCR zusammengerechnet fast 25.000 Personen. Deshalb rettet der gemeinnützige Verein Menschen aus Seenot, um die Lücke einer staatlichen Seenotrettung so lange zu füllen, bis die EU ihrer Pflicht nachkommt.
Mit einem Kredit der GLS Bank und einer Finanzierungskampagne der GLS Crowd sowie privaten Spenden wird aus der Zivilgesellschaft heraus die „Sea-Watch 5“ einsatzfähig gemacht. Das Schiff ist größer und schneller als alle Schiffe, die der Verein bisher hatte. Sie bietet mit 230 m² Fläche auf dem Deck Platz für bis zu 500 Gäste. Das macht den Aufenthalt geretteter Personen sicherer und komfortabler. Mehr dazu im GLS Blog.

Gardion | Echter Datenschutz für Menschen und Unternehmen
Thomas Schlenkhoff von Gardion gibt praktische Tipps zur Nutzung von Browsern im Artikel „Sicher surfen – stell deinen Browser in Frage!“ auf unserem GLS Blog.

go.ecoblister | Nachhaltige Verpackungen für Medikamente, Vitamine & Co.
Millionen von Menschen sind auf Medikamente in Ihrem Leben angewiesen. Das Unternehmen go.ecoblister aus Leipzig hat es sich zur Aufgabe gemacht die Verpackung für diese zu revolutionieren.

Vaude | Outdoor-Kleidung, die der Umwelt nicht schadet
Oftmals schadet die Kleidung, die wir für Aktivitäten in der Natur tragen eben dieser. Vaude versucht Alternativen zu schaffen, z.B. mit ihrer PFC-freien Bekleidungskollektion oder 100 & biologisch abbaubarem Fleece aus Tencel. Erfahre mehr zu Gift in Outdoorbekleidung im GLS Blog.

velo | konzept: Dem Fahrrad neue Wege ebenen
Das von drei Frauen geführte Unternehmen ist eine Agentur für eine Mobilitätswende, die das Rad als Verkehrsmittel ernst nimmt. Lese dazu den Artikel „Frauen bewegen mich – Teil 4 – Mobilitätsagentur Velokonzept“ auf unserem GLS Blog.

„WEtell – Wie Du mit Mobilfunk das Klima und Deine Daten schützt“
Das Freiburger Unternehmen WEtell zeigt, wie man durch ein diverses Team Telekommunikation nachhaltig und mit glaubwürdigem Datenschutz gestalten kann. Siehe mehr dazu im GLS Blog.

Modabilé | Schmuckbranche goes Nachhaltigkeit
Für die nachhaltige Schmuckmarke aus Goslar, braucht es zwei Dinge, um die Schmuckwelt in eine nachhaltigere Richtung zu lenken: zum einen Fairness bei den Arbeitsbedingungen in den beteiligten Unternehmen, zum anderen den kritischen Blick auf verwendete Materialien sowie die Arbeitsschritte bis hin zum fertigen Produkt. Mehr dazu im GLS Blog.

Mehr über die Branche Nachhaltige Wirtschaft

Wir wollen ein Wirtschaftssystem, das unsere Lebensgrundlagen schützt und auf Dauer erhält. Ewiges Wachstum in einer Welt mit begrenzten Ressourcen ist nicht möglich. Wir fordern eine Ökonomie innerhalb der planetaren Grenzen, ausgerichtet an den wichtigsten Bedürfnissen aller Menschen. Der kurzfristige Profit einiger Weniger darf nicht zu Lasten der Armen, des globalen Südens und der zukünftigen Generationen geschehen.

Im Jahr 2022 war am 02. August Earth Overshoot Day.3 Nach diesem Tag verbrauchten wir bis zum Jahresende mehr regenerative Ressourcen als global bereitstehen. Wir leben auf Pump. Wir bräuchten 1,7 Erden pro Jahr, um unseren derzeitigen Hunger nach Ressourcen zu stillen. Wenn jede Nation so wie Deutschland wirtschaften würde, wären es sogar drei Erden.4 Die Folgen unseres übermäßigen Verbrauchs über Biokapazitäten hinaus sind Artensterben, Klimawandel, unfruchtbare Böden und schwindende Wälder. Wir sägen mit aller Kraft an dem Ast, auf dem wir sitzen.

Zusammen mit unseren Kund*innen setzen wir und sowohl für Suffizienz als auch reduzierten Ressourcenverbrauch in der Produktion wie regionale Wertschöpfungsketten ein.

Unser Konsum zerstört nicht nur die Umwelt, er führt auch zu weltweiter sozialer Ungerechtigkeit. Geschicktes Marketing und verführerisch niedrige Preise führen zu absurden Ausmaßen unserer Konsumgesellschaft: Jedes fünfte Kleidungsstück landet unbenutzt im Müll. Neue Modekollektionen kommen nicht nach Jahreszeiten, sondern beinahe wöchentlich auf den Markt. Der Zeit- und Preisdruck auf Fast Fashion Anbieter und Produzenten hat einen Preis: massive Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen. Den Preis zahlen die Konsument*innen nicht.

Eine konsequente Kreislaufwirtschaft kann Materialkreisläufe schließen und dadurch wertvolle natürliche Primärressourcen schützen. Allerdings verharrt die Recyclingquote in Deutschland seit Jahren bei 70 %.5 Immer mehr Geräte und Waren haben ein eingebautes Verfallsdatum. Die Abkopplung des Konsums von Primärressourcenintensität und geschlossenen Materialkreisläufen liegt in weiter Ferne. Ein bedarfsorientierter Konsum ist nicht Mainstream, wir konsumieren in der Endlosschleife.

Wir können auch anders. Die GLS Bank unterstützt ganz bewusst Unternehmen der nachhaltigen Wirtschaft. Wir fordern eine Kreislaufwirtschaft, die von Sinn und Maßhalten geprägt ist und in der der Gewinn die Folge und nicht der Zweck wirtschaftlichen Handelns ist.

Nachhaltiges Wirtschaften: Von gut gemachten Dingen und sauberen Lieferketten

Nachhaltigkeitsforscher Reinhard Loske beschreibt in diesem Artikel die Wichtigkeit mutiger Zukunftsbilder und wieso sich Lieferketten ändern müssen.

Zum Blog-Artikel

Seit dem 1. Januar 2020 ist die Wirkungstransparenz im Kreditbereich der GLS Bank fest verankert. Zugeschnitten auf das jeweilige Geschäftsmodell und die Branche, erfassen unsere Berater*innen gemeinsam mit den Firmenkund*innen die entsprechenden Wirkungsdaten. Dabei beruhen einige Wirkungs-Datenpunkte auf Schätzungen bzw. auf der Einschätzung der Firmenkundenberater*innen. Im Jahr 2022 konnten wir bereits für 60% der Neukredite die sozial-ökologische Wirkung systematisch erfassen. Die Datenbasis für die Auswertungen auf dieser Seite sind Neufinanzierungen im Jahr 2022 in dieser Branche, erhoben im Wirkungstransparenzportal der GLS Bank.

1 Vgl. https://blog.gls.de/wirtschaft/nachhaltiges-wirtschaften-von-gut-gemachten-dingen-und-sauberen-lieferketten/

2 Vgl. Meyer, Innovationsmanagement für das digitale Zeitalter, 2020. Online verfügbar unter https://www.innolytics.de/innovationsmanagement-whitepaper/

3 Vgl. Global Footprint Network, Past Earth Overshoot Days, 2023. Online verfügbar unter www.overshootday.org/newsroom/past-earth-overshoot-days/.

4 Vgl. Global Footprint Network, German Overshoot Day, 2023. Online verfügbar unter www.overshootday.org/newsroom/press-release-german-overshoot-day-2023-de/.

5 Vgl. Deutsche Recycling, Recyclingquote Deutschland – Vergleich mit anderen europäischen Ländern, 2022